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Freie Lernspielzeit

„Spiel ist nicht Spielerei, es hat hohen Ernst und tiefe Bedeutung.“ (Friedrich Fröbel)

Spielen ist die dem Kind eigene Art, sich mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen, sie zu erforschen, zu begreifen, zu „erobern“. Lernen und Spielen sind für Kinder ein und dasselbe. (aus dem Orientierungsplan des Landes Badenwürttemberg)

Aus der Wissenschaft und Hirnforschung weiß man heute, dass für eine gute und gesunde Entwicklung der Kinder freies „Spielen“ von größter Bedeutung ist.

„Spielen sorgt für die besten Vernetzungen im Gehirn.“ Der deutsche Hirnforscher Gerhard Hüter beschäftigt sich schon lange mit der Entwicklung des kindlichen Gehirns. Und für ihn ist das freie Spiel eine der wichtigsten Beschäftigungen für Kinder. „Spielen ist Dünger für das Gehirn und Kraftfutter für Kinderseelen“, sagt er im Interview mit der Schweizer Seite Blick.ch. Aus der Gehirnforschung wisse man, dass völlig absichtsloses Spielen für die besten Vernetzungen im Gehirn sorge. „Lernpsychologen nennen es selbstorganisiertes, intrinsisch gesteuertes Lernen.“ Kinder wissen selbst, welche Spiele sie weiterbringen. Das Tolle daran ist: Die Kinder machen es von ganz allein, ganz ohne Zwang und Ermahnungen – einfach, weil es ihnen Spaß macht.

Und was können die Eltern und Kindertageseinrichtungen tun? Gerald Hüther empfiehlt, den Terminkalender zu entrümpeln. Statt lauter Kursen und Angeboten sollten sie einfach mehr Zeit fürs Spielen einräumen. (aus einem Interview in der Brigitte-online mit dem Hirnforscher Gerhard Hüter)

Daher ist es uns im Kinderhaus wichtig, den Kindern viel freie Zeit zum Spielen – und damit zum selbstbestimmten Lernen – einzuräumen.

Die freie Lernspielzeit bietet den Kindern die Möglichkeit, in der Zeit zwischen gezielten Angeboten und Aktionen selbst zu wählen, was und mit wem sie spielen möchten. In dieser Zeit können die Kinder ihren individuellen Interessen und Neigungen nachgehen. Sie erkunden Umwelt, sie experimentieren, probieren Neues aus, lernen durch Versuch und Irrtum, lernen mit Misserfolgen umzugehen, erwerben neues Wissen, schlüpfen in verschiedene Rollen, entwickeln Phantasie und Kreativität. Im Spiel mit anderen Kindern oder Erwachsenen lernen sie zu kommunizieren, mit anderen zu interagieren, zu kooperieren, Konflikte zu bewältigen, eigene Gefühle zum Ausdruck zu bringen und Empathie.Dadurch wird ihre soziale, emotionale, motorische und kognitive Entwicklung gefördert.

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